Heute habe ich per e-Mail eine Anzeige für ein neues Angebot des Online-TV-Anbieters Netflix erhalten. Es hat mich grundsätzlich interessiert – bin ja auch schon Netflix-Kunde. Also öffnete ich die Nachricht. Was ich dann las, verstand ich nicht. Was war die Folge? Klick – und weg! So schnell geht das heute. Wird die Botschaft nicht verstanden, ist der mögliche Kunde weg. Scheinbar wollte Netflix mir ein Zusatzangebot zu meinem bestehenden Abo machen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Hätte ich verstanden, worum es geht, hätte ich es vielleicht angenommen – und Netflix hätte mehr Umsatz gemacht. Aber so verlor ich sofort das Interesse. Aus der Sprachforschung wissen wir schon lange: Was man nicht versteht, lehnt man innerlich ab. Verwirrung erzeugt Widerstand. Das Werbemittel verfehlt sein ZIel. Auf solche Weise wird Werbebudget vergeudet. Das zeigt: Gute Texte sind keine nette Sache für Ästheten, neudeutsch ein „Nice-To-Have“. Nein, sie sind ein knallharter Erfolgsfaktor. Unternehmen, die sich via Online-Medien an ihre Zielgruppen richten, sollten daher gründlich über ihre Texte nachdenken, bevor sie eine Botschaft aussenden.
Nicht verstanden? Klick – und weg!
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