Weil Text das wichtigste und gleichzeitig meistunterschätzte Instrument der Unternehmenskommunikation ist.
Beispiel Geschäftsbericht:
An Fotos und Layout wird gefeilt bis zur Perfektion – man will ja einen Löwen oder zumindest eine Venus gewinnen. Was den Text betrifft, wird nicht lange überlegt – da tippt jeder Abteilungsleiter seine fachchinesische Litanei hinunter, und das war’s. Ach ja, der Lektor geht vorher noch drüber, wegen der Grammatik. Aber Verständlichkeit? Prägnanz? Sprachstil passend zur Markenpositionierung? Nie gehört! Leser wird man damit allerdings keine gewinnen: 60% aller Geschäftsberichte werden nicht gelesen, weil man sie nicht versteht.
Beispiel Printwerbung:
Die Werbeagentur nimmt alles sehr genau, auch die Headline muss richtig knackig sein, aber darunter hört es leider auf. Den Copytext überlässt man dem kürzlich eingestellten Junior-Texter, der alles reinstopft, was er in den letzten Jahren so an Werbesprache in den Lifestylemagazinen aufgeschnappt hat. Ob das noch einen Hund hinterm Ofen hervorlockt? Wenn kümmert’s, ist doch nur Füllmaterial. Zu dumm, dass laut Werbewirkungsforschung gerade der Copytext darüber entscheidet, wie lange sich die Leser mit einer Anzeige beschäftigen.
Und der andere Grund: Weil wir Sprache lieben.