Blöde Frage, was? (Jedenfalls eine schlecht formulierte.) Eine Zeit haben kann man nicht, ebenso wenig wie man einen Hunger hat oder eine Angst. Wie in meinem Eintrag vom 5. 3. angekündigt, möchte ich mich hier einmal dem Thema der unbestimmten Artikel widmen. Ich finde nämlich, dass diese sehr oft an Stellen eingesetzt werden, wo man sie besser weglassen oder durch bestimmte ersetzen sollte.
Das Weglassen oder Ersetzen unbestimmter Artikel ist einerseits eine Stilfrage. Doch auch die Prägnanz eines Textes kann dadurch verbessert werden. Niemand würde ernsthaft sagen „Ich habe einen Hunger.“; wir alle wissen, dass es heißen muss „Ich habe Hunger.“ Aber gehen wir nun einen kleinen Schritt weiter: „Motorradfahren macht ihm einen großen Spaß.“ In diesem Fall ist nicht mehr ganz so leicht zu erkennen, dass der unbestimmte Artikel entbehrlich ist. Die Alternative klingt jedoch zweifelsfrei schöner: „Motorradfahren macht ihm großen Spaß.“
Sehen wir uns nun Sätze an, die so oder ähnlich laufend in geschäftlichen oder redaktionellen Texten zu finden sind: „Die Konferenz war von einer positiven Stimmung geprägt.“ „Der Testwagen überraschte durch eine ausgezeichnete Beschleunigung.“ „Eine Erhöhung der Mineralölsteuer wirkt sich unmittelbar auf die Treibstoffpreise aus.“
In den ersten beiden Fällen sollte der unbestimmte Artikel ersatzlos gestrichen, im dritten Beispiel durch einen bestimmten ersetzt werden: „Die Konferenz war von positiver Stimmung geprägt.“ „Der Testwagen überraschte durch ausgezeichnete Beschleunigung.“ „Die Erhöhung der Mineralölsteuer wirkt sich unmittelbar auf die Treibstoffpreise aus.“
Das Streichen unbestimmter Artikel oder ihr Ersatz durch bestimmte macht einen Text schlanker, leichter und damit prägnanter. Unnötiger Ballast wird vermieden. Aber auch die Ästhetik der Sprache soll als nicht ganz unwesentlicher Faktor in der Unternehmenskommunikation gelten dürfen. Schließlich werden ja auch Layouts, Websites, Logos etc. nicht nur nach formalen sondern auch nach ästhetischen Aspekten beurteilt.